Willkommen im Boss-Büro von Karsten Rogall
Die Wirtschaftszeitung besucht Entscheiderinnen und Entscheider an ihrem Arbeitsplatz - heute: Karsten Rogall, Geschäftsführer LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft und der Stadtwerke Leipzig
Von Ulrich Milde
Auf dem Sideboard in seinem Büro liegt ein Zauberwürfel. Eine Seite ist komplett gelb, also gelöst. „Das habe ich selbst geschafft“, berichtet Karsten Rogall, in Personalunion Chef des Leipziger Stadtkonzerns LVV und der Stadtwerke.
Hexen kann der 56-Jährige zwar nicht. Aber die gesamte kommunale Gruppe sieht der gebürtige Grevesmühlener auf gutem Weg. „Wir sind bis jetzt mit dem laufenden Jahr sehr zufrieden und planmäßig unterwegs“, sagt der gelernte Stahlschiffbauer, der in seinem Büro im sechsten Stock des Europahauses deshalb auch einige Schiffsmodelle ausgestellt hat. Da erscheint es passend, dass auf seiner Bürotür das Wort „Zuversicht“ steht.
Der Betriebswirt ist seit zehn Jahren bei den Stadtwerken, seit sechseinhalb Jahren zusätzlich in der Top- Führungsebene der Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (LVV), zu der neben den Stadtwerken die Verkehrsbetriebe und die Wasserwerke gehören, und seit 16 Monaten dort der Primus.
Damit ist Rogall der oberste Chef von 4900 Beschäftigten, die im vorigen Jahr einen Umsatz von 4,47 Milliarden Euro und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 344 Millionen Euro erwirtschafteten.
Bedingt durch seine Herkunft aus dem Nordwesten von Mecklenburg-Vorpommern ist Rogall, der seine ersten beruflichen Meriten nach dem Studium bei einer Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft erwarb, vor allem Fan des Hamburger SV, mag aber auch den Leipziger Fußball.

An der Wand hinter Karsten Rogalls Schreibtisch hängt eine Karte des Fernwärmenetzes der Stadtwerke Leipzig. Das mittlere Bild zeigt eine Luftaufnahme des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks der Stadtwerke in der Eutritzscher Straße, daneben sind Impressionen aus dem Geschehen des Energieversorgers zu sehen.

Das Ergebnis des Endspiels um die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 (Deutschland gegen Argentinien 1:0) tippte Rogall in einem Gewinnspiel korrekt - und bekam als Siegespreis Urkunde und Fußball.

Diese Containerschiffsmodelle erinnern den Chef des Stadtkonzerns an seine berufliche Vergangenheit als Stahlschiffbauer.

Das Büro ist vom Flur wie vom Vorzimmer her dank des Glaswände einsehbar – ein Zeichen von Transparenz.

Viele bekommen nicht mal das hin: Rogall hat zumindest die gelbe Seite des Zauberwürfels eigenhändig geschafft.

Manche Arbeiten erledigt Karsten Rogall lieber am Stehtisch.
Beim Handball gehören seine Sympathien neben den hiesigen Mannschaften vor allem Empor Rostock und Frank-Michael Wahl. Der Olympiasieger und viermalige Torschützenkönig der Oberliga bestritt 313 Länderspiele für die DDR und nach der Wiedervereinigung 31 für Gesamtdeutschland.
Neben seinem mit zwei Monitoren bestückten Schreibtisch hat Rogall einen Stehtisch platziert. Mappen, die er durcharbeiten muss, „lassen sich so flüssiger erledigen“.
Sein Büro, in dem er sich im Schnitt pro Arbeitstag zehn Stunden aufhält, ist vom Flur wie vom Vorzimmer her dank des Glases einsehbar – ein Zeichen von Transparenz. Die legt Rogall auch an den Tag auf die Frage, wann das Heizkraftwerk Süd endlich mit grünem, umweltfreundlichem Wasserstoff betrieben wird. Die Hoffnung war, dass es Ende des Jahrzehnts so weit sein würde. Aber auch wegen der noch unklaren Rahmenbedingungen „sehe ich das erst zehn Jahre später“.
Fotos: André Kempner
Boss-Büro: Mehr Einblicke gibt es hier!
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