Hereinspaziert ins Boss-Büro
Die Wirtschaftszeitung besucht Entscheiderinnen und Entscheider an ihrem Arbeitsplatz - heute: Thomas Wollesky, Geschäftsführer ACL Markkleeberg
Von Ulrich Milde
Das Interesse an Kunst und Kultur wurde ihm mit in die Wiege gelegt.„Mein Vater war Produktionsleiter des Insel-Verlages“, berichtet Thomas Wollesky.
Bücher spielten also von klein auf eine große Rolle. Zur Malerei als Fan fand der Chef der Markkleeberger Firma ACL, als er Anfang 20 war. Er schaute sich Bilder des Leipzigers Norbert Wagenbrett an, der fast ausschließlich Porträts erschafft. Im Gesicht seiner Modelle sucht er nach dem Unverwechselbaren. „Das war der Moment, der mein Interesse geweckt hat“, erzählt Wollesky, der mit seiner Firma großzügiges Kultursponsoring betreibt, vom Gewandhaus bis zum Bachfest.
Unverwechselbar ist auch sein Büro. Natürlich gibt es den Schreibtisch, auf dem zwei Monitore platziert sind. Schon etwas aus dem Rahmen fällt eine kleine Buddha-Figur daneben. „Ich habe sie aus Thailand vom Flughafen mitgebracht.“ Er sei zwar kein Buddhist, „aber sie hilft mir herunterzukommen, wenn ich mal auf 180 bin“.
Selbstverständlich ist auch der obligatorische Besprechungstisch, an dem der Unternehmer sich mit Gästen unterhält oder mit Mitarbeitern die nächsten betriebsinternen Schritte abstimmt. Doch alles andere ist ungewöhnlich, der Besucher fühlt sich eher in das Büro eines Opern-Intendanten oder Galeristen versetzt.
Den Raum beherrscht ein schwarzer Steinway-Konzertflügel. „Den habe ich vor vier Jahren dem Gewandhaus abgekauft“, erinnert sich Wollesky. Dort sollte das Instrument ausrangiert werden. Gelegentlich setzt er sich daran und spielt ein wenig.

Zahlreiche Bilder und Fotos von bekannten Künstlern wie Neo Rauch hat Thomas Wollesky an den Wänden hängen.

Das zentrale Element im Büro: Der Steinway-Konzertflügel, den ACL-Chef Thomas Wollesky vor vier Jahren dem Gewandhaus abgekauft hat.

Mit seiner Firma ACL betreibt Thomas Wollesky großzügiges Kultursponsoring und unterstützt auch das Bachfest Leipzig.

Von diesem Schreibtisch aus, versehen mit zwei Monitoren, lenkt Thomas Wollesky die Firmengeschicke.

Die kleine Buddha-Figur ist ein Mitbringsel aus Thailand. Über sie sagt der Chef: „sie hilft mir herunterzukommen, wenn ich mal auf 180 bin“.
Drei der vier Wände sind voll mit Bildern, die vierte bietet dank einer großen Fensterfront einen Blick auf den Neubau einer Logistikhalle, die gerade hochgezogen wird. Ein Beleg, das ACL mit seinem Produktportfolio auf Wachstumskurs ist. Der Betrieb stellt Computer und Monitore in erster Linie für hochsensible und kritische Bereiche wie Operationssäle und Intensivstationen her.
Unter Wolleskys Regie entwickelte sich die Firma mit ihren heute gut 90 Beschäftigten zum größten inhabergeführten Hersteller von pezialisierter IT-Technik in Europa. 2023 Jahr wurde ein Umsatz von knapp 23 Millionen Euro erwirtschaftet.
Unter den Bildern in Wolleskys Büro sind welche von Johannes Rochhausen, einem Meisterschüler von Neo Rauch. Zuvor studierte Rochhausen in der Fachklasse Malerei bei Arno Rink. Rauch ist übrigens mit einer Lithografie vertrete. Zwei große Bilder stammen von Katrin Brause, die zur jüngeren Generation der Leipziger Schule zählt. Sie war ebenfalls eine Meisterschülerin von Rauch.
Vor 20 Jahren fing der ACL-Chef mit dem Sammeln der Kunstwerke an. Ein Ende ist nicht abzusehen.
Fotos: André Kempner
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