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01LVZ Wirtschaftszeitung

Das Digitalmagazin der LVZ Wirtschaftszeitung widmet sich in dieser Ausgabe dem Schwerpunktthema „grüne Mobilität“. 

02Wasserstoff

Ein Blick auf die Lage zum Thema "grüner Wasserstoff als Energieträger" in Mitteldeutschland.

03Ready for Smart City Robots?

Wir stellen das Projekt R4R vor und widmen uns der Frage ob es bald Lieferroboter und selbständig verteilende Leihlastenräder gibt.

04Der öffentliche Nahverkehr

Wie steht es um den Öffentliche Nahverkehr in Deutschland? Sind wir bereit für die Mobilitätswende?

05Die Sportmacher

Die wohl sportlichste Netzwerkparty der Stadt steigt am 28. Juni 2023

06Autonomes Fahren

Der zügige Ausbau eines 5G-Netzes ist eine Grundvoraussetzung für zukünftig fernüberwachte Shuttle-Verkehre ist die Basis für autonomes Fahren.

07Flottenmanagement

Ob, wann und warum lohnt sich ein Umstieg auf E-Mobilität in der Unternehmensflotte? Antworten von einem Hersteller, dem Bundesverband für Mobil...

08Cluster IT Mitteldeutschland

Für Geschäftsprozesse sind digitale Lösungen und neue Technologien unverzichtbar. 

09Automobilzulieferer

Mennekes stellt nach Industriesteckern jetzt auch Ladekabel und Wallboxen her

10Podcast Macher Ost

(E-)Autoland Deutschland in der Transformation - aktuelle Folge mit Karsten Wilhelm, Dräxlmeier Batteriewerk Leipzig

11IHK

Wirtschaftspolitische Positionen 2024 – Wir brauchen Ihren Input. Beteiligungsverfahren gestartet! Jetzt teilnehmen.

12Geld

Wie entstehen Banknoten entstehen, was die Einführung eines digitalen Euros für uns bedeutet und wie es aktuell um unsere Banken bestellt ist.

13Bankenkrise

Rezession und Bankenbeben schüren Sorgen, warnt IWH-Präsident Reint E. Gropp und befürwortet Fusionen von Banken mit Sparkassen

14Die Mediafabrik

Auf den Fachmessen in Leipzig finden Unternehmen beste Voraussetzungen für persönliche Begegnungen mit Kunden.

155 Jahre LVZ Wirtschaftszeitung

Blicken Sie mit uns auf 16 Ausgaben, spannende Zahlen und Fakten rund um das Unternehmerblatt der Leipziger Volkszeitung.

16Mitteldeutsches Allerlei

In seiner neuen Kolumne berichtet Marco Weicholdt, was das Basislager alles verantwortet. Der 1. Nationale Kongress der MarketingFrauen wurde ei...

17Zoo Leipzig

Ob Abend- oder Tagesveranstaltung, Empfang, Preisverleihung, Vereinsjubiläum, Tagung oder Firmenevent – im Zoo Leipzig wird jede Veranstaltung z...

18Zeit

Drei Leipziger Akteure zeigen daher, wie sie in Arbeitsalltag gestalten, um mehr Zeit zu haben. Eine Psychologin erklärt zudem, was es mit dem n...

19MACHN23 Rückblick
20Kontakt und Impressum

Wirtschaftlichkeitsaspekt ist Trumpf zukünftiger automatisierter Verkehre

Der zügige Ausbau eines 5G-Netzes ist eine Grundvoraussetzung für zukünftig fernüberwachte Shuttle-Verkehre.

Von Jochen Reitstätter

Sie sprossen fast wie Pilze aus dem Boden in den ­vergangenen Jahren: ­Projekte, die hochautomatisierten und autonomen Verkehr erproben und entwickeln. Die Geschwindigkeit war und ist hierbei beträchtlich, der Weg zur echten Autonomie im öffentlichen Raum jedoch noch weit. Denn es gilt nicht nur, rein technische Probleme zu ­lösen, sondern vor allem digitale Hindernisse zu überwinden. Zudem muss die notwendige Infrastruktur bei der Netzabdeckung auch in ländlichen Gebieten aufgebaut werden.

Wie verbessert man beispielsweise Schwachstellen im Öffentlichen Verkehr (ÖV)? Fahrermangel in Straßenbahnen und Bussen – kein Problem für autonom fahrende Shuttles, hier reicht deutlich weniger Personal in der Leitstelle. CO2-Emissionen? Bei elektrischen Antrieben nicht vorhanden, jedenfalls nicht bei Verwendung von Ökostrom. Verkehrsangebote zu schwach ausgelasteten Verkehrszeiten oder auf ländlichen Linien? Relativ einfach zu bewerkstelligen mit kleinen fahrerlosen Einheiten.

Flash Features

Bevölkerung aufgeschlossen gegenüber automonem Verkehr

Mittlerweile sind viele Pilotprojekte schon über die reine technische Erprobung von selbstfahrenden Shuttles hinaus. In dieser Phase wurden unterschiedliche Bedarfsszenarien erprobt wie touristische Verkehre, Alltagsverkehre auf bestimmten Linien und auch Werksverkehre zwischen Unternehmensstandorten. Mit klarem Erkenntnisgewinn: Die Bevölkerung sei für die autonomen Verkehre sehr aufgeschlossen, sagt Prof. Dr. Mathias Wilde, der an der Hochschule Coburg unter anderem Akzeptanz­studien in der Shuttle Modellregion Oberfranken durchführte. Diese Projekte hätten eine hohe Akzeptanz genossen, aber die Erwartungen an das System seien eben ebenso hoch, so Wilde.

Die Menschen, so der Experte unter anderem für regionale Verkehrsgestaltung und Konzepte nachhaltiger Mobilität, erwarten mit den neuen Verkehren eine Verbesserung des ÖPNV. Dafür muss jedoch noch die Systemsicherheit und Zuverlässigkeit verbessert werden, so Wilde. Ist die Technik erst einmal da, ist das System leicht skalierbar, also erweiterbar, um mit mehr Fahrzeugen und Angeboten den Öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen.

Testfahrt mit fahrerlosen Bus - Fast ohne Unterstützung fährt der fahrerlosem Bus während der Testfahrt auf dem Parkplatz des BMW Werksgeländes.

Wirtschaftlichkeit als Pro-Argument

Aufgrund des geringen Personal­bedarfs ist auch für die Aufgabenträger, also diejenigen, die den öffentlichen Verkehr finanzieren, das autonome Fahren ein relativ kostenarmes System. Zumindest in einer Zukunft, in der massenhaft automatisierte Vehikel unterwegs sind.

Genau dieser Kostenaspekt ist auch für Marc Backhaus, Pressesprecher bei den Leipziger Verkehrsbetrieben, ein großer Pluspunkt: „Wenn die Technik einmal steht, müssen wir zu einer Serienproduktion kommen, um mit vielen Fahrzeugen auch ein deutlich besseres Verkehrsangebot machen zu können“, so Backhaus.

Gerade auf dem Land ließen sich mit den relativ kleinen Shuttles und zukünftig ohne Fahrer deutlich mehr Strecken bedienen, erläutert Verkehrsexperte Daniel Herfurth von der Universität Konstanz. „Zum Beispiel, um einen Bahnhof anzubinden, bislang unrentable Linien zu eröffnen oder dort zusätzliche Angebote zu ermöglichen, wo bislang nur Schülerverkehr angeboten wird.“

Die benötigten Maßnahmen in ­vorhandene Verkehrsinfrastruktur – wie etwa für die Überquerung eines Bahnübergangs – waren im Projekt der Shuttle Modellregion Oberfranken aufwendig und teuer.

„Unvorhersehbare Ereignisse im ­Straßenraum sind eine Herausforderung für automatisierte Fahrzeuge“

Matthias Neumann, Leiter Markt und Betrieb bei der Nordsachsen Mobil GmbH.

3 Fragen an Matthias Neumann

Hohe Entwicklungs- und Betriebskosten in Pilotphasen

Ohne massive Fördergelder für die Entwicklungsphasen vor einem Masseneinsatz werden die selbstfahrenden Fahrzeuge jedoch schwerlich vorankommen, wie auch das Vorhaben in Rehau in Oberfranken zeigte. „Das Pilotprojekt selbstfahrender Shuttles im Werksverkehr zwischen unseren Standorten in Rehau hat in Bezug auf die eingesetzte Technologie auch Grenzen aufgezeigt“, erklärt Andrea Schmidt, Group Communications bei Rehau Industries. „Die Geschwindigkeit im Werksverkehr war zu niedrig. Und die Maßnahmen an der Verkehrsinfrastruktur sind noch viel zu aufwendig im Vergleich zum erzielten Nutzen.“

Die möglichen Ereignisse und Vorkommnisse auf einer öffent­lichen Straße außerhalb von einem planbaren Laborumfeld sind „aus Sicht“ eines autonom fahrenden Shuttles faktisch unendlich. Wetterauswirkungen, in das Fahrprofil des Fahrzeugs hereinfliegende Blätter, Äste oder auch Menschen sowie ­regelwidrige Aktionen anderer Verkehrsteilnehmer – das System muss lernen, all dies richtig einzuschätzen, mit Algorithmen vorauszu­berechnen, was als Nächstes ­passiert und ob dies eine Notbremsung rechtfertigt oder nicht. Die Anforderung an die zugrundeliegende Software ist also enorm, die Voraussetzungen an die digitalen Netze ebenso.

Die benötigten Maßnahmen in ­vorhandene Verkehrsinfrastruktur – wie etwa für die Überquerung eines Bahnübergangs – waren im Projekt der Shuttle Modellregion Oberfranken aufwendig und teuer.

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Wirtschaftszeitung – Das Unternehmerblatt der Leipziger Volkszeitung wirtschaftszeitung@lvz.de; www.lvz.de

Fotos und Video: Rehau Industries, Jochen Reitstätter, Hochschule Coburg

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