Das sind die Preisträger des Sächsischen Digitalpreises 2022
Es war eine Premiere im Dezember: Zum ersten Mal vergab Sachsen den Digitalpreis. Wirtschaftsminister Martin Dulig kürte Sieger in drei verschiedenen Kategorien, zudem gab es noch einen Sonderpreis. Wer sind die Gewinner und was zeichnet sie aus?
Von André Böhmer
Es war quasi ein Familientreffen der sächsischen Digital-Szene. Auf dem Alten Schlachthof in Dresden hatten sich Mitte Dezember mehr als 200 DigitalisierungsExpertinnen und -Experten aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Gesellschaft auf Einladung von Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) zum „forum sachsen digital“ versammelt. Erstmals wurde dabei auch der sächsische Digitalpreis von Wirtschaftsminister Martin Dulig verliehen. Gewinner gab es in drei Kategorien. Wer sind sie und wofür wurden sie ausgezeichnet?
Der Sächsische Digitalpreis
Neben interaktiven Formaten zur Vernetzung der Teilnehmenden aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft, war die erstmalige Verleihung des Sächsischen Digitalpreises in drei Kategorien ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung. Mit dem Preis möchte das Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) auf die vielen lokal Handelnden mit ihren vielfältigen Innovationen und Lösungsansätzen im Zuge der Digitalisierung aufmerksam machen und herausragende Beiträge ehren. Er ist mit einem Preisgeld von insgesamt bis zu 165.000 Euro dotiert und wurde jeweils in den Kategorien „Wirtschaft“, „Gesellschaft“ und „Open Source“ vergeben.
Kategorie Wirtschaft: Increase Your Skills
Sieger in der Kategorie Wirtschaft: Increase Your Skills (IYS) aus Leipzig.
In dieser Kategorie wurden unternehmerische Leistungen prämiert, die einen hohen Innovationsgrad aufweisen und einen positiven Beitrag zur digitalen Transformation leisten. Sieger wurde die Increase Your Skills (IYS) GmbH aus Leipzig. bietet mit „KOMM-STARTER®“ ein Produkt an, das die Sicherheit von Kommunalverwaltungen nachhaltig verbessert, indem es Cyberattacken simuliert, analysiert und Onlinetrainings anbietet.
Gegründet wurde IYS 2017. Das Unternehmen entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Akteur auf dem Markt der SecurityAwareness und wurde als eines der 100 am schnellsten wachsenden Start-ups in Deutschland im Jahr 2020 gelistet. IYS hilft sowohl öffentlichen Auftraggebern als auch privatwirtschaftlichen Unternehmen dabei, die Eintrittswahrscheinlichkeit von erfolgreichen Cyberangriffen drastisch zu reduzieren.
Finanziert unter anderem durch den Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) will IYS einen nachhaltigen Beitrag zur Digitalisierung von Prozessen im Bereich der Informationssicherheit und des Datenschutzes leisten. Mehr als 50 Prozent der Kundinnen und Kunden von IYS stammen aus dem öffentlichen Sektor. Das Unternehmen wird geleitet von Carolin Andree und Hannes Hartung und konnte in den vergangenen Jahren auf 24 Angestellte anwachsen.
Durch eine Kooperation mit der Stadt Leipzig und der Zusammenarbeit konnte IYS die Onlinetrainings sehr individuell auf die Problemstellungen öffentlicher Verwaltungen auslegen. Verwaltungen bezahlen für die Nutzung der Software eine Lizenzgebühr pro Person pro Jahr und können diese dann im gebuchten Umfang nutzen. In Sachsen sind die Produkte von IYS bereits unter anderem bei der Stadt Leipzig, der Stadt Burg, dem Landkreis Görlitz und der Stadtverwaltung Borna im Einsatz. Deutschlandweit erhöhen bereits mehr als 60 Kommunalverwaltungen ihr Sicherheitsniveau mit IYS.
Weitere Informationen zu Increase Your Skills
Kategorie Gesellschaft: New Work Design Lab
Glückwunsch für die Sieger in der Kategorie „Gesellschaft“.
Diese Kategorie zielte auf innovative, digitale Lösungen ab, die einen spezifischen gesellschaftlichen Mehrwert stiften. Sieger wurde das transdisziplinäre New Work Design Lab an der Fachhochschule Dresden (FHD). Es entwickelte eine Lernanwendung, die als Mikrolerneinheit im Ausbildungsberuf Elektroniker/-in mit der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik Anwendung findet. Die Auszubildenden konnten sich frei in einer WBS-70 Wohnung bewegen.
Sie mussten einen Elektroherd unter Beachtung der fünf Sicherheitsregeln ordnungsgemäß installieren. Die Ausbilder und Ausbilderinnen konnten dem Szenario über eine Zuschaueransicht im Browser folgen und den Auszubildenden Unterstützung leisten. Die Virtual-Reality-Technologie machte die Aufgabe interaktiv und risikofrei erlebbar.
Das eingereichte Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Elektrobildungs- und Technologiezentrum (EBZ) in Dresden. Das EBZ ist Kompetenzzentrum für Energiegewinnungstechnik und Hochspannungstechnik .
Als anerkannte überbetriebliche Berufsbildungsstätte ist das EBZ in Dresden und Bautzen Lernort im dualen System der Berufsausbildung und Durchführungsort für die überbetriebliche Ausbildung sowie Prüfungsstandort für mehrere Prüfungsausschüsse.
Das EBZ ist als Zentrum für Schulung, Beratung und aktuellen Wissens- und Technologietransfer in Mitteldeutschland etabliert und auch über das Elektrotechnische Kompetenznetzwerk ELKOnet bundesweit anerkannt.
Weitere Informationen zum New Work Design Lab
Kategorie Open Source: Stiftung „Ecken wecken“
Sieger in der Kategorie „Open source“: Die Leipziger Stiftung „Ecken wecken“ wurde von Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD, 2.v.l.) für ihre App „Leipzig gießt“ ausgezeichnet.
Diese Kategorie zielte auf innovative, digitale Lösungen ab, die einen spezifischen gesellschaftlichen Mehrwert stiften. Sieger wurde das transdisziplinäre New Work Design Lab an der Fachhochschule Dresden (FHD). Es entwickelte eine Lernanwendung, die als Mikrolerneinheit im Ausbildungsberuf Elektroniker/-in mit der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik Anwendung findet.
Die Auszubildenden konnten sich frei in einer WBS-70 Wohnung bewegen. Sie mussten einen Elektroherd unter Beachtung der fünf Sicherheitsregeln ordnungsgemäß installieren. Die Ausbilder und Ausbilderinnen konnten dem Szenario über eine Zuschaueransicht im Browser folgen und den Auszubildenden Unterstützung leisten. Die Virtual-Reality-Technologie machte die Aufgabe interaktiv und risikofrei erlebbar.
Das eingereichte Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Elektrobildungs- und Technologiezentrum (EBZ) in Dresden. Das EBZ ist Kompetenzzentrum für Energiegewinnungstechnik und Hochspannungstechnik .
Als anerkannte überbetriebliche Berufsbildungsstätte ist das EBZ in Dresden und Bautzen Lernort im dualen System der Berufsausbildung und Durchführungsort für die überbetriebliche Ausbildung sowie Prüfungsstandort für mehrere Prüfungsausschüsse. Das EBZ ist als Zentrum für Schulung, Beratung und aktuellen Wissens- und Technologietransfer in Mitteldeutschland etabliert und auch über das Elektrotechnische Kompetenznetzwerk ELKOnet bundesweit anerkannt.
Weitere Informationen zum Projekt und zur Stiftung Ecken wecken
Sonderpreis: Verein Dezentrale
Der Sonderpreis ging an den Verein Dezentrale aus Leipzig.
Die Jury hatte sich zu diesem Sonderpreis entschlossen, der mit 15.000 Euro dotiert ist. Er geht an den Verein Dezentrale, der 2017 in Leipzig gegründet wurde. Seit dem Frühjahr 2020 bereitet der Verein in dem Projekt „Hardware for Future“ gespendete Computer auf, gibt sie an bedürftige Menschen aus Leipzig weiter und sorgt damit für die digitale Teilhabe der Menschen, die bisher über keinen Computer verfügen.
Weitere Informationen zum Projekt Hardware for Future
Wirtschaftszeitung – Das Unternehmerblatt der Leipziger Volkszeitung wirtschaftszeitung@lvz.de; www.lvz.de
Fotos: David Pinzer/SMWA, Collage: Christiane Kunze; David Pinzer, Adobe Stock, Videos: www.youtube.com/@SMWA_Sachsen
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