„Gemeinsam Zukunft sichern“
Der große Preis des Mittelstandes wurde zum 29. Mal vergeben
„Gemeinsam Zukunft sichern“
Der große Preis des Mittelstandes wurde zum 29. Mal vergeben
Von Nannette Hoffmann
Eine Bühne der Achtung und Anerkennung
Er gilt als einer der wichtigsten und begehrtesten Wettbewerbe für mittelständische Unternehmen in Deutschland. Seit 1994 verleiht jährlich im Herbst die Oskar-Patzelt-Stiftung mit Sitz in Leipzig den branchenübergreifenden Wirtschaftspreis „Großer Preis des Mittelstandes“. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Gemeinsam Zukunft sichern“.
„Ziel des Wettbewerbs ist es, dem unternehmerischen Mittelstand eine Bühne der Achtung und Anerkennung zu schaffen, Erfolgsbeispiele aus dem Mittelstand zu popularisieren und Netzwerkbildungen im Mittelstand zu fördern“, erklärt Dr. Helfried Schmidt, Vorstand der Oskar-Patzelt-Stiftung. Gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin Petra Tröger leitet er seit fast 30 Jahren die Aktivitäten rund um den Wettbewerb.
Das Besondere am Preis
Dr. Helfried Schmidt gibt es da gleich mehrere Faktoren: „Von Anbeginn an ist die Oskar-Patzelt-Stiftung ehrenamtlich organisiert und wird ohne einen Euro Steuergelder ausschließlich privat finanziert. Es geht im Wettbewerb „nur“ um die Ehre: Es gibt kein Preisgeld. Man kann sich auch nicht mal selbst bewerben, sondern muss von Dritten vorgeschlagen werden. Niemand kann sich in den Wettbewerb „einkaufen“, denn es gibt weder Teilnahme- noch Bearbeitungsgebühren. Der Wettbewerb ist werteorientiert wie kein zweiter, ohne Zahlenfixierung und big-data-Euphorie“, zählt er die wichtigsten Punkte auf.
Voraussetzungen
Damit Unternehmen überhaupt vorgeschlagen werden können, gibt es laut Dr. Helfried Schmidt einige Voraussetzungen zu erfüllen: Unternehmen sollten mindestens zehn Arbeitsplätze und 1,0 Mio. Euro Umsatz aufweisen; sie sollten wenigstens drei Jahre stabil am Markt tätig sein, sie sollten frei von kommunaler oder staatlicher Beteiligung sein (Ausnahme: Beteiligungsgesellschaften als Mittelstandsförderung), sie können in jeder gesetzlichen Rechtsform auftreten; ausgeschlossen sind in der Regel gemeinnützige GmbH und Vereine Wettbewerbskriterien
Bewertet werden Unternehmen in ihrer Gesamtheit und zugleich in ihrer Rolle innerhalb der Gesellschaft nach 5 Kriterien:
- Gesamtentwicklung des Unternehmens
- Schaffung/Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen
- Modernisierung und Innovation
- Engagement in der Region
- Service und Kundennähe, Marketing
Preisträger in Sachsen: IBH IT-Service GmbH
Die IBH IT-Service GmbH bietet ein breites Expertenwissen im Bereich IT-Infrastrukturen. Als Rechenzentrumsbetreiber mit eigenen Rechenzentren in Dresden werden alle Dienstleistungen von der Rack-Vermietung bis zur Cloud-Lösung angeboten - sicher, hochverfügbar und vor Ort. Ergänzt wird der Bereich durch das Know-how und 30 Jahre Erfahrung im Bereich Internet Service Providing. Ein eigener Backbone im Stadtgebiet von Dresden ermöglicht hoch performante und hochverfügbare Internetzugänge.
Ebenso zuverlässig setzt das Unternehmen für Kundinnen und Kunden individuelle Inhouse-Lösungen um. Das Expertenwissen erstreckt sich von der unterbrechungsfreien Stromversorgung über Netzwerkinfrastrukturen (Routing/Switching) bis hin zu Storage-, Backup- und Security-Themen. Als perfekte Ergänzung bietet es zudem Elektroinstallation, Netzwerk- und Sicherheitstechnik an. Ein kompletter Rund-um-Service mit 24h-Hotline und individuellen Serviceleistungen im Nachgang eines Projektes runden unser umfangreiches Portfolio ab.
Preisträger des Wettbewerbsjahres 2023 für Sachsen ist die IBH IT-Service GmbH aus Dresden.
Die Finalisten aus Sachsen sind:
- ACL GmbH aus Markkleeberg
- Buffet Crampon Deutschland GmbH aus Markneukirchen
- CEP Anlagenautomatisierung GmbH aus Dresden
- Ecovis WWS Steuerberatungsgesellschaft mbH Chemnitz
- Weber Gruppe aus Wolkenstein/OT Hilmersdorf
Die Nominierung
Die 16 Bundesländern sind in zwölf Wettbewerbsregionen zusammengefasst. In jeder Wettbewerbsregion können jeweils drei Unternehmen als Preisträger und fünf weitere Unternehmen als Finalist ausgezeichnet werden. „Jeder Finalist erhält eine zweidimensionale, etwa 30 cm hohe Edelstahlskulptur. Jeder Preisträger erhält eine handgearbeitete, etwa 60 cm hohe und mehrere Kilogramm schwere massive Bronzeskulptur. Die Preise verbleiben dauerhaft bei den Ausgezeichneten“, sagt Stiftungsvorstand Petra Tröger.
Mit Sonderpreisen würdigt die Oskar-Patzelt-Stiftung zudem das Wirken von Persönlichkeiten und Institutionen für die „Gestaltung der notwendigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen unternehmerischen Handelns“: Die „Bank des Jahres“ für ein Kreditinstitut mit besonderem Engagement bei der Begleitung/Förderung mittelständischer Unternehmen und Wirtschaftsstrukturen, die „Kommune des Jahres“ für eine kommunale Institution (Kommune, Landkreis) mit herausragenden Leistungen und Erfolgen beim Aufbau und bei der Entwicklung mittelständischer Wirtschaftsstrukturen.
Bundesweit gingen in diesem Jahr 4075 Nominierungen (2022: 4546; 2021: 4674; 2020: 4970) ein. Darunter 3979 Nominierungen für kleine und mittelständische Unternehmen, 44 für wirtschaftsfreundliche Kommunen und 55 für mittelstandsfreundliche Kreditinstitute. „In diesen schwierigen Zeiten zwischen Corona-Pandemie und Kriegsgeschehen in der Ukraine sind es gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen, welche die deutsche Wirtschaft auf Kurs halten und stark machen. Es freut uns deshalb, dass wir dieses Jahr wieder eine hohe Zahl an Nominierungen erreichen konnten“, so Petra Tröger.
Insgesamt wurden von 1994 bis 2022 mehr als 20.000 Unternehmen mit über drei Millionen Beschäftigten und 100. 000 Auszubildenden zum Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung nominiert.
Preisträger in Thüringen: SOMAG AG
Die SOMAG AG Jena ist Weltmarktführer für hochpräzise Technik im Bereich der Luftbildfotografie und Datenerhebungen. Seit 2004 konzentriert sich das Unternehmen auf die Entwicklung und Herstellung von Stabilisierungshalterungen für Scanner, Kameras, Antennen und andere Nutzlasten bis 300 kg. Damit sind hochwertige und wirtschaftliche Datenerfassung und Überwachung in der Luft, auf dem Wasser und an Land möglich. Ein weltweites Vertriebsnetz liefert die Geräte an einen breiten Kundenstamm in mehr als 50 Ländern, darunter Wirtschaftsunternehmen, Regierungsbehörden, Verteidigungsorganisationen und Forschungseinrichtungen.
Der Preisträger des Wettbewerbsjahres 2023 für Thüringen ist die SOMAG AG aus Jena. Den Preis in Empfang nahm Gründer und Consultant Konrad Steps.
Die Finalisten aus Thüringen sind:
- Fischer Academy aus Gera
- Marmor-Center GmbH aus Römhild (im Bild auch noch die Finalisten aus Brandenburg)
Zeitschiene für 2024
Bis Januar können Nominierungen abgegeben werden. An den Nominierungen können sich Ministerien, Bundesverbände, Kammern, Wirtschaftsfördergesellschaften, Vereine sowie Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung beteiligten.
Bis April erfolgt die Überprüfung der Nominierten nach den Kriterien. Anschließend wählen Juroren der 12 Wettbewerbsregionen die Preisträger aus.
Im September werden auf regionalen Auszeichnungsgalas die Finalisten und Preisträger sowie im Oktober auf dem Bundesball die Preisträger der bundesweiten Sonderpreise geehrt. Im Dezember findet ein Festakt zum Jubiläum „30 Jahre Großer Preis des Mittelstandes“ statt.
Weitere Infos: www.mittelstandspreis.com und www.kompetenznetz-mittelstand.de
Preisträger in Sachsen-Anhalt: WK Hydraulik Walter + Kieler GmbH
Das Unternehmen WK Hydraulik Walter + Kieler GmbH liefert seit 1991 Hydraulik- und Pneumatikanlagen in alle Welt. Ein Team von erfahrenen Spezialisten kümmert sich um die komplette Anlage von der Projektierung, über Fertigung und Montage bis hin zur Inbetriebnahme. Nach Kundenwunsch werden die maßgeschneiderten Hydraulikanlagen dabei immer auf dem neuesten Stand der Technik gefertigt, so dass jede Anlage eine Neuentwicklung ist.
Mit dem Austausch veralteter Teile durch neue und zeitgemäße Technologien bringen die Hydraulik-Spezialisten auch vorhandene Anlagen auf den modernsten Technikstand. Ergänzend kommen der Vertrieb von Ersatzteilen und ein Rund-um-die-Uhr-Kundendienst hinzu.
Der Preisträger des Wettbewerbsjahres 2023 für Sachsen-Anhaltist WK Hydraulik Walter + Kieler GmbH. Sebastian Leuschner nahm den Preis gemeinsam mit Geschäftsführer Marc Jäger, entgegen.
Die Finalisten aus Sachsen-Anhalt sind:
- Dögel GmbH aus Kabelsketal
- exceeding solutions GmbH aus Merseburg
- PlanKonzept GmbH aus Sandersdorf-Brehna (im Bild sind auch die Finalisten aus Mecklenburg-vorpommern zu sehen.)
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Fotos und Videos: Die Profifotografen / Oskar-Patzelt-Stiftung
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