Ein gelungenes Business-Event mit Festival-Feeling
So war das
Festival for Tech, Business and Art
Von Anwendungsmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz im Arbeitsalltag über die Bedeutung von Schlaf für die Karriere, ethisch korrektes Gamedesign, Nachhaltigkeit im Unternehmertum, Risiken schnellen Unternehmenswachstums bis zum Wandel in der Führungskultur und Zyklusbildung als Diversity-Boost: Das Themenspektrum beim zweiten MACHN – Festival for Tech, Business and Art am 28. und 29. Juni hätte kaum breiter gefächert sein können.
In den zahlreichen Vorträgen auf insgesamt vier Bühnen, bei diversen Workshops und mehreren Satelliten-Events war für jedes unternehmerische Interessensgebiet mindestens ein Thema dabei. Mehr als 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Mitteldeutschland und darüber hinaus kamen auf der Leipziger Baumwollspinnerei zusammen, um sich zu informieren, zu netzwerken, spannende Impulse gestandener Unternehmer und Unternehmerinnen mitzunehmen und junge Start-ups kennenzulernen.
Lehrreiche Einblicke, sympathische Speaker und Festival-Feeling
Am ersten Festivaltag, noch vor der offiziellen Eröffnung, fanden die Satelliten-Events für Professionals statt: darunter unter anderem ein agiles Barcamp, die Spinlab Investors Day und ein 24-stündiger Web3 Hackathon. Gegen Abend öffnete sich dann das Festival für alle Besucherinnen und Besucher. Auf der Main Stage führte der MDR-Wissen-Youtube-Host Jack Pop mit seinem Vortrag „Science vs. Fiction – Die interaktive Hollywood-Experimentier-Show“ kurzweilig, intelligent und äußerst sympathisch ins MACHN-Festival ein, erklärte zum Beispiel wie Darth Vaders Röntgenblick funktioniert. Festivalleiter Marco Weicholdt hielt seine anschließende offizielle Eröffnung kurz, aber es wurde deutlich, wie sehr er sich freute, nun das MACHN eröffnen zu können. Dass es ein paar Unwegbarkeiten während der Planung und Organisation gab, ließ er nicht aus, fügte aber neben einem Dank an alle an der Organisation Beteiligten an: „Wir lieben es, wenn`s kurz vor knapp, doch noch klappt.“ Kurz vor knapp klappte es glücklicherweise auch mit dem Wetter. Noch am Vorabend des ersten MACHN-Tages, während des Aufbaus, hatte es heftig geregnet. Doch pünktlich zum Festival-Start schien die Sonne auf die altehrwürdigen Backsteinfassaden in der Lindenauer Spinnereistraße.
Das Programm am zweiten Tag war so vollgepackt, dass manche Festivalbesucher und -besucherinnen beinahe nicht wussten, welchen Programmpunkt sie sich zuerst ansehen sollten. Doch nicht nur vor Ort, auch im digitalen Raum schlug das MACHN gehörig Wellen. Wie es sich für ein Event mit digitalem Schwerpunkt gehört, liefen die sozialen Netzwerke, allen voran Instagram und LinkedIn, annähernd heiß vor überwiegend positiven Posts der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie beteiligten Unternehmen und Insitutionen. Unter den Hashtags #MACHN23 und #EinfachMalMACHN teilten sie live aber auch noch Tage später Impressionen des Festivals, ihre Learnings, Bilder und natürlich, wen sie getroffen haben. Das MACHN ist bereits in der zweiten Ausgabe auch ein Branchentreffen junger und etablierter Unternehmerinnen und Unternehmer.
Gelungene Mischung aus Professionalität und Freizeitgefühl
Im Vergleich zur ersten Auflage des Festivals im Vorjahr waren mehr als doppelt so viele Gäste zum MACHN gekommen, um mehr als 125 Speakerinnen und Speaker zu hören. Ein Ziel des MACHN ist es, junge Gründerinnen und Gründer mit gestandenen Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Investorinnen und Investoren zusammen zu bringen, so dass alle voneinander profitieren können – und das in lockerer Festival-Atmosphäre. Diese wurde auch durch zahlreiche Liegestühle und aus Palletten gebaute Sitzmöglichkeiten vor den beiden Open-Air-Bühnen und eigens herangefahrenen Sand unterstrichen, ebenso wie durch Foodtrucks mit lokalen Produkten und mehrere Musik-Acts, die tagsüber in der Street Art Area für gute Laune sorgten und abends auf der Main Stage zum Feiern einluden. Für beschwingte Stimmung und einen entspannten Rahmen zum Netzwerken an zwei Sommertagen und -abenden war somit gesorgt. Mancher Gast äußerte gar, dass es sich gar nicht wie Arbeit anfühle, obwohl er ja natürlich wegen der Arbeit beim Festival war.
Dass das MACHN – Festival for Tech, Business and Art die Kunst vollkommen berechtigt im Titel führt, unterstrich nicht nur die Location Baumwollspinnerei mit ihren zahlreichen Galerien, Ateliers und dem Kunstzentrum HALLE 14. Galerist Judy Lybke gab am zweiten Festival-Tag Einblicke in das Geschäft mit der Kunst, im Start-up Village stellten sich nicht nur Start-ups vor und Aussteller informierten zu Gründungsförderung und Finanzierung, es konnte auch Kunst bewundert werden. Zudem wurden Führungen durch verschiedene Galerien auf dem Gelände angeboten – eine davon sogar kuratiert von ChatGPT. Werbetexter Tim Jaschke ließ es sich später nicht nehmen, gegen eine KI beim Texten eines Werbeslogans anzutreten – und gewann die Publikumsabstimmung. Gemessen an den Zuhörerinnen und Zuhörern waren zwei der Highlights der Vortrag von Karls-Erdbeerhof-Gründer Robert Dahl sowie die Abschluss-Keynote von Martin Zapf, Geschäftsführer der Sternburg Brauerei über die Leipziger Kultmarke und wie die eigene Community zum Markenbotschafter wird.
MACHN soll auch 2024 stattfinden
Mit Live-Musik und Afterwork-Party in Kooperation mit der „Überstunde" rund um die Main Stage ging das MACHN23 schließlich zu Ende. Zwar gibt es noch kein genaues Datum, doch auch im kommenden Jahr soll es wieder ein MACHN – Festival for Tech, Business and Art geben. Die Organisatoren Marco Weicholdt und Patrick Bauer zeigten sich zum Abschluss des Festivals hoch erfreut über das gelungene Event und die erfreuten Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Marco Weicholdt sagte schließlich: „Wir haben unfassbar viel gelernt und Lust, das Ganze noch mal größer aufzubauen im nächsten Jahr.“ Darüber würden sich auch die begeisterten Besucherinnen und Besucher freuen, wie on- und offline zu hören und zu lesen war. Als „OMR des Ostens" wurde das MACHN in diesem Jahr von einer Besucherin sogar schon bezeichnet. Gut denkbar, dass das Festival in einigen Jahren tatsächlich mit Veranstaltungen wie der OMR in Hamburg mithalten kann.
Impressionen
Wirtschaftszeitung – Das Unternehmerblatt der Leipziger Volkszeitung wirtschaftszeitung@lvz.de; www.lvz.de
Fotos: Anne Schwerin
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