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Süd trifft Ost
LUKAS Bäcker feiert 30. Geburtstag
Vor der Filiale am Augustusplatz (v.l.n.r.): Lukas, Matthias und Anne Grieser mit Jana Gurtner (geb. Grieser) und Michael Gurtner.
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Süd trifft Ost
LUKAS Bäcker feiert 30. Geburtstag
Vor der Filiale am Augustusplatz (v.l.n.r.): Lukas, Matthias und Anne Grieser mit Jana Gurtner (geb. Grieser) und Michael Gurtner.
Das Familienunternehmen LUKAS Bäcker gehört seit 1993 zum festen Ensemble der Leipziger Innenstadtgeschäfte. Nach 24 Jahren, in denen Gründer Matthias Grieser den mittelständischen Handwerksbetrieb zu einer echten Marke in Leipzig etabliert hat, reichte er den Staffelstab an Sohn Lukas weiter. Im März 2023 startete das Unternehmen ins „30 Jahre LUKAS“-Jubiläum. Ein Gespräch über die Anfänge einer „reingeschmeckten“ Kaufmannsfamilie im Leipzig der Nachwendejahre und das LUKAS-Erfolgsrezept.
Was verschlug die Kaufmannsfamilie Grieser mit Erfahrungen im Lebensmitteleinzelhandel und Bäckereibetrieb kurz nach der Wende aus dem Württembergischen Aalen nach Leipzig?
Matthias Grieser: Ich wollte selbständig sein und eine eigene Backstube mit einem Netz aus innerstädtischen Bäckereifilialen aufbauen. In unserer schwäbischen Heimat waren die Märkte schon verteilt. In Leipzig fand ich den Raum und die Perspektiven. Hier sah ich die beste Möglichkeit, den innerstädtischen Raum mit lokalem Handwerk zu beleben und ihn nicht den großen und internationalen Bäckereikonzernen zu überlassen.
Von Beginn an legte Matthias Grieser Wert auf einen starken Markenkern, hier mit der ersten Auflage der LUKAS-Bäckertüten.
Ging der Plan auf?
Matthias Grieser: Als wir hier angefangen haben, sagten lokale Bäcker: „In die Innenstadt kann man nicht reingehen, da sind die Mieten so hoch.“ Wir sind dann am 1. März 1993 mit der ersten Filiale in Mockau gestartet und haben stetig Standorte aufgebaut – auch in der Leipziger Innenstadt.
In den ersten Jahren haben wir nur Zinsen bezahlt, ohne irgendetwas an Schulden zu tilgen. Parallel dazu hatte Leipzig echten Bevölkerungsschwund. Die Arbeitslosigkeit stieg und die Kaufkraft war gering. Aber wir wollten keinen Rückzieher machen und haben das Beste daraus gemacht.
Lukas Grieser: Das war schon krass. Wir vier Geschwister haben davon gar nicht so viel mitbekommen und unsere Mutter hat uns zu Hause mehr oder weniger allein gestemmt. Und dann noch die finanzielle Belastung im Hinterkopf…
1997 wurde dem Flughafen Leipzig/Halle zu seinem Geburtstag eine besondere Torte gebacken.
Während ringsum die Läden kamen und gingen und sich große Kaufhäuser transformierten, gelang es trotz oder gerade wegen aller Anstrengungen, LUKAS in der Leipziger City für Bürger und Touristen zum beliebten Treffpunkt für Frühstück, Mittagsimbiss und Kaffeepause zu etablieren und eine starke lokale Marke aufzubauen. Gibt es ein Erfolgsrezept?
Matthias Grieser: Wir haben viele Mitarbeiter, die gerne und schon lange bei uns sind. Das ist das Wichtigste überhaupt. Man verbringt so viel Zeit miteinander, dass ein guter Zusammenhalt einfach wesentlich ist. Und ich muss sagen, ohne meine Frau hätte das Ganze auch nicht funktioniert. Dass wir trotz der Kinder den Betrieb auf die Reihe gekriegt haben, war schon für die ganze Familie eine starke Leistung.
Lukas Grieser: Bei den Rohstoffen wurde schon immer auf regionale Partnerschaften gesetzt, das hat uns in Leipzig in vielerlei Hinsicht verwurzelt. Vieles könnten wir deutlich billiger einkaufen. Aber das wollen wir nicht. Wir wollen richtig hochwertige Produkte, die echt was Wert sind – vom Mehl aus Sachsen und Sachsen-Anhalt über fantastischen Schinken bis zum fair gehandelten Bio-Kaffee, den wir ohne große Werbewelle schon lange im Sortiment hatten, bevor irgendwer danach gefragt hat. Unsere Wertschätzung guter Lebensmittel, die Vielfalt und auch unser Engagement für mehr Nachhaltigkeit in der Gastronomie schätzen auch unsere Kunden.
Wo steht LUKAS in 30 Jahren?
Lukas Grieser: Dass wir überhaupt noch da sind nach der Corona-Zeit, ist schon nicht selbstverständlich. Das war ganz schön bescheiden! Aber nun sieht es im Moment wirklich gut aus! Aber wenn wir wachsen wollen, dann nur in Leipzig. Leipzig mit seinen Bewohnern und Gästen ist unser Markt. Ob von nah oder fern gekommen: Wir geben unser Bestes, um unsere Kunden glücklich zu machen! Heute dürfen wir mit über 230 Mitarbeitenden an 22 Leipziger Standorten für das täglich Brot vieler Menschen sorgen. Dafür wollen wir danke sagen und das wollen wir auch feiern!
Zum Geburtstag darf man sich ja etwas wünschen. Was wünschen Sie sich für LUKAS?
Lukas Grieser: Dass wir einen schönen Jahresüberschuss haben, den wir dann auch wieder gut investieren können. Sodass es einfach Spaß macht, dass wir auch unseren Mitarbeitern noch mehr bieten können, dass wir Läden modernisieren können und nicht immer überlegen müssen, machen wir das jetzt oder nicht, weil es zu knapp werden könnte. An dieser unternehmerischen Freiheit arbeiten wir!
Leben die Hands-on-Mentalität weiter: die zweite Generation der LUKAS Geschäftsführung
LUKAS Bäcker Grieser
… gibt es nur in Leipzig … heißt täglich circa 10.000 Gäste willkommen … beschäftigt 230 Mitarbeitende aus über 10 Nationen … davon sind 21 Mitarbeitende seit mehr als 20 Jahren dabei … verzichtet auf Backmischungen in Brot und Brötchen seit 2018 … ist seit 2021 Bio-zertifiziert … hat als ReCup-Partner seit 2019 bis heute circa 10.000 Mehrwegbecher ausgegeben … stellt seit 2020 auch eigenes Bio-Eis her … engagiert sich für Sozial- und Kulturprojekte und unterstützt Sportvereine in der Stadt Leipzig
LUKAS Bäcker Grieser GmbH und Co. KG
E-Mail: lukas@lukas-baecker.de Tel.: 0341 - 356 310
Wirtschaftszeitung – Das Unternehmerblatt der Leipziger Volkszeitung wirtschaftszeitung@lvz.de; www.lvz.de
Fotos: Lukas Bäcker Grieser GmbH und Co. KG
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